Dtsch Med Wochenschr 1932; 58(9): 332-333
DOI: 10.1055/s-0028-1122842
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Frage der traumatischen Zwerchfellhernie und zur Bedeutung des Röntgenverfahrens für ihren Nachweis

S. Samuelson
  • Aus der Medizinischen Universitätsklinik in Frankfurt a. M. (Direktor: Prof. Franz Volhard). Leiter der Röntgenabteilung: Priv.-Doz. H. U. Albrecht
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05 May 2009 (online)

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Zusammenfassung

Bericht über einen Fall von Hernia diaphragmatica sinistra nach Granatsplitterverletzung des Brustkorbes. Diese Hernia diaphragmatica wurde 16 Jahre, trotz mehrfacher klinischer und röntgenologischer Untersuchungen, verkannt und als Pleuraschwarte angesehen, weil an die Möglichkeit einer Zwerchfellhernie nicht gedacht wurde. Klinisch allein ist die Diagnose Hernia diaphragmatica wohl kaum zu stellen. Auch uns wurde der Patient mit der klinischen Diagnose „Pleuraschwarte links” zur Röntgenuntersuchung zugewiesen. Röntgenologisch muß die Diagnose aber unter Heranziehung der Durchleuchtung und Aufnahmen in den verschiedensten Durchmessern und bei Kontrastfüllung des Magendarmkanals gestellt werden, wenn nur an die Möglichkeit des Vorliegens einer Zwerchfellhernie gedacht wird. Der Weg, den der Granatsplitter beim Verlassen des Körpers gewählt hat, läßt sich noch nachträglich konstruieren.

Als Kuriosum sei noch hervorgehoben, daß das Versorgungsamt unsere Diagnose angezweifelt hat, da sie in so auffallendem Gegensatz zu den vielen vorher erzielten klinischen und röntgenologischen Untersuchungsergebnissen steht.